#occupyBMCA
- ellen3548
- 18. Sept.
- 3 Min. Lesezeit

MA JIA & MICHAEL BLANK
September - 18. Oktober 2025
Wir bedanken uns herzlich bei BMCA (BlueMountainContemporaryArt) sowie bei Alexandra Grimmer und ihrem Team für die erneute Zusammenarbeit und freuen uns, bei diesem Projekt mit zwei großartigen Künstler:innen dabei zu sein.
Am Donnerstag, 2. Oktober 2025, laden BMCA und ARTCARE zu einem besonderen Abend ein, bei dem die Arbeiten von Ma Jia und Michael Blank im BMCA Lager zu sehen sind. Beginn ist um 18:00 Uhr.
Bitte um Anmeldung an office@bmca.art oder über an office@artcare.at.
Die 1981 in Jilin Province geborene Ma Jia und der 1959 in Wien geborene Michael Blank wurden durch deren Arbeit aufeinander aufmerksam und fanden spontan einen Draht zum Werk des jeweils anderen. Im Rahmen von #occupyBMCA wurden Ma Jia's Eisen-Arbeiten Werken von Michael Blank gegenüber gestellt, die aus einer in den 1990er Jahren rund um den Werkstoff Gummi entstandenen Serie.
Das Brachiale des Metalls sowie das anonyme, durch seine stumpfe Oberfläche schwer Greifbare des Gummis gehen eine interessante Verbindung ein. Rostendes Metall, Edelstahl oder geschmiedete Messer spielen bei Blank seit jeher eine wichtige Rolle, bei Ma Jia, die ursprünglich Malerei studiert hat, sind es die wie abstrakte Zeichnungen wirkenden Oberflächen, die durch deren Umgang als Gasrohre oder als Metallplatten Verletzungen erfahren haben. Es ist die Zeit und die Geschichte, die Ma Jia's Metallobjekten deren Charakter verleihen. Anders als unter Kontrolle aller ästhetischen Möglichkeiten, tritt sie als Schöpferin dieser Objekte in den Hintergrund. Die Abnützungen und Rostfelder der Oberfläche sind wie eine Zeichnung zu lesen, die eingeplant ist, durch die Künstlerin jedoch nur bedingt kontrollierbar ist. „Dieses Werk ist wie eine lebendige Spur aus der Vergangenheit, es ist ein sehr raues Material: Die Spuren von Kratzern machen das Werk noch schöner.“, sagt Ma Jia.
Michael Blank schneidet matt-schwarze Gummiplatten in dünne Streifen und verknotet diese zu Objekten, in einigen Fällen verschafft er sich zusätzlichen Respekt durch den Betrachter, indem er messerscharfe Klingen mit eingearbeitet hat. Eine andere Serie, seine Montierten Schatten, zeigt die Silhouette des Künstlers in unterschiedlichen Verschraubungen, die in kompakten Formen resultieren und optisch nicht mehr auf den Körper des Künstlers zurück geführt werden können.
Was die Künstlerin und den Künstler verbindet ist die Haltung deren Materials gegenüber, die beiden wichtig ist, sowie ein minimalistischer bis asketischer Umgang damit. Über die dreidimensionalen Objekte hinaus ist ein aktuelles, über vier Meter langes Bild von Ma Jia aus einer Unzahl angedeuteter Striche einer Gruppe von Tuschezeichnungen Blanks aus 2024 gegenüber gestellt.
Die Metallarbeiten von Ma Jia werden in Courtesy von ARTCARE gezeigt.
Text von Alexandra Grimmer.

Ma Jia 马佳 wurde 1981 in Jilin, China, geboren. Von 2001 bis 2005 studierte sie an der Central Academy in Peking. 2011 kam sie nach Österreich, wo sie bei Heimo Zobernig Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste studierte.
Ihre künstlerische Praxis und Suche basiert auf Menschlichkeit, Kultur und Geschichte. Sie interessiert sich für die Verbindung zwischen Materiellem und Spirituellem, östlicher und westlicher Kultur und setzt diese in Skulpturen und Gemälden um. Da sie nach der Kulturrevolution aufwuchs, als die Wirtschaft schnell wuchs und sich der chinesische Kapitalismus entwickelte, erlebte sie eine Zeit rascher Veränderungen. Dies weckte ihr Interesse an den kulturellen und historischen Wurzeln dieser Veränderungen, die mit den heutigen globalen Konflikten zusammenhängen.

Ma Jia, Foto: Eva Kelety © Bildrecht 2020

Ma Jia, 2020, Foto: Gerhard Himmer © gezwanzig.com

Ma Jia, Untitled, 2022, © majia.at

Ma Jia, Untitled, 2022, © majia.at
Michael Blank trat seid Ende der 1980er Jahre in regelmäßigen Ausstellungen im In- und Ausland in Erscheinung. Der heute in Puch bei Hollabrunn lebende und arbeitende Künstler formte eine ganz eigene Handschrift. Ausgehend von dreidimensionalen Objekten auf der Basis von Papier und Metall, wie sie 1990 in gleich mehreren Einzelausstellungen gezeigt wurden (Theseustempel in Wien, Galerie Heike Curtze Düsseldorf, Neue Galerie Linz, Österreichisches Kulturinstitut New York), wurde das Papier durch Gummi abgelöst. Das durch Feuchtigkeit rostende Metall, das er gerne mit Steinen in Verbindung setzte fand sich oft durch Edelstahl wieder. 2006 begann seine Bearbeitung von Metall durch Schmiedearbeit. Parallel dazu ist die Tuschezeichnung ein wichtiges Medium, das über die letzten 20 Jahre konstant weiter gedacht wurde.

Michael Blank, Montierter Schatten, 2001, © michaelblank.at

Michael Blank, Lösungen, 1999 © michaelblank.at

Michael Blank, O.T., Tusche auf Papier, 65cm x 50cm, 2018 © michaelblank.at

Michael Blank, O.T., Tusche auf Papier, 65cm x 50cm, 2018 © michaelblank.at
Blue Mountain Contemporary Art (BMCA) ist eine Kunstsammlung und eine Projektplattform mit ihrer Basis in Europa. Das Lager in Wien ist ein geheimer Ort, an dem Arbeit passiert, es ist eine Werkstatt und gleichzeitig der perfekte Boden für Begegnungen zwischen Kunst, Musik und Literatur. Das Format #occupyBMCA wurde entwickelt, um den Diskurs zwischen externen Künstlerinnen und Künstlern in Österreich, Deutschland oder China mit den Werken der Sammlung zu verstärken. Jede Hängung bringt einen neuen Fokus auf die Basis der 2010
gegründeten und sich ständig erweiternden und verwandelnden Sammlung.