Eine Ode an die Einheit in der Vielfalt. //
ARTCARE freut sich gemeinsam mit der Galerie Reinberg, geführt von Christine und Herbert Starmühler im Waldviertel, die letzte Ausstellung dieses Kalenderjahres in der Rechten Bahngasse anzukündigen.
Tanz der Köpfe
14.11 - 19.12.2024 (verlängert)
Rechte Bahngasse 30-32
1030 Wien
mit Werken von Andreas Maurer, Danielle Pamp, Derek Roberts, Dominik Scharfer, Guadalupe Aldrete, Hannes Mlenek, Louise Deininger, Norbert Völkerer, Peter Kogler, Philippe Hérard, Thomas Vava.
Eröffnung am Donnerstag, 14. November 2024, 18:00 Uhr
Öffnungszeiten:
Di-Do: 11.00-15:00 Uhr
oder nach Terminvereinbarung an.
Die Ausstellung vereint Werke von elf internationalen Künstler:innen, deren vielfältige Positionen ein lebendiges Zusammenspiel von Ideen und Perspektiven kreieren. Mit Malerei, Skulptur und multimedialen Objekten eröffnet sich hier ein Dialog, in dem Grenzen von Erinnerung, Identität und kultureller Zugehörigkeit neu verhandelt werden.
Tanz der Köpfe – der Titel selbst evoziert ein sinnlich-intellektuelles Spiel von Gedanken und Formen, eine Choreographie des Erinnerns und Erschaffens. Die „Köpfe”, die hier „tanzen“, sind nicht nur Sinnbild des menschlichen Antlitzes, sondern auch ein vielstimmiges Echo aus Erfahrungen, Gedanken und Hoffnungen. Sie verkörpern den Austausch von Ideen und eine kulturelle Verbundenheit, die sich über Grenzen hinweg entfaltet – ein Tanz des kollektiven Denkens und Fühlens, der uns als Menschen in einem größeren Gefüge zusammenführt. Wie Tänzer:innen formen sie in ihrer Vielfalt eine Ordnung, die jenseits der Sprache liegt – eine Ordnung, die uns als Gemeinschaft, als Menschheit, formt und verbindet.
Der Rhythmus ist in der Kunst allgegenwärtig. Wie die Musik ordnet auch die Kunst ihre Elemente und schichtet ihre Bedeutungsebenen. Im Wechsel der verschiedenen Stile und Medien wird der Rhythmus zur Metapher für den Zusammenklang des Verschiedenen: zehn Künstlerinnen aus Europa, Afrika, Nord- und Südamerika treffen hier aufeinander, um im Einklang – und doch jeder für sich – ihre Perspektiven zu präsentieren.
Tanz der Köpfe ist eine Ode an die Einheit in der Vielfalt - ein Tanz der Köpfe im wahrsten Sinne - ein Tanz, der Vielfalt und Zusammenhalt, Rhythmen und Synkopen vereint. Hier schwingen Gedanken im Gleichklang der Unterschiedlichkeit.
Ein Schritt in eine Welt, in der das Hinhören, das Hinschauen und das Einander-Verstehen zu einem neuen, tieferen Einklang führt.
ABOUT THE ARTISTS
Norbert Völker lässt die Materialien selbst sprechen, indem er mit Lehm, Erde oder Stein skulpturale Objekte schafft, die von ihrer eigenen Entstehung erzählen. Die Bearbeitung und Umwelteinflüsse hinterlassen ihre Spuren: Risse und Strukturen offenbaren das „Wesen“ dieser Stoffe und zeugen von den Prozessen, die sie geprägt haben. In dieser Wechselwirkung zwischen Verformung und sedimentierter Struktur entfaltet sich ein fragmentierter, verletzter Charakter.
Die mexikanische Künstlerin Guadalupe Aldrete (Lala Nomada) bewegt sich in ihren Performances mit schwarzer Tinte zwischen Persönlichem und Politischem. Ihre Arbeit, die stark auto-ethnografisch geprägt ist, fokussiert sich auf Methoden, Momente der Vergangenheit und Gegenwart zu ergründen. Mit ihrem Körper als „experimentellem Feld“ schafft sie Werke, die Teil eines integralen Produktionsprozesses sind, der Selbstbeobachtung und ein dynamisches Schaffen vereint.
Auch die Arbeiten von Hannes Mlenek kreisen um die Darstellung des menschlichen Körpers, den er in dynamischen, gestischen Linien auflöst und dabei zwischen Andeutung und Abstraktion balanciert. Seine Werke vermitteln durch kräftige, energetische Striche eine spürbare Bewegung, die Körperformen als fragile Erscheinungen erfahrbar macht. In der Spannung von Form und Zerfall lässt Mlenek das Menschliche in einem stetigen Fluss entstehen und vergehen.
Dominik Scharfer bringt mit seinen kecken Figuren aus leuchtendem Acryl- und Kaltemail eine vermeintlich spielerische Leichtigkeit in die Ausstellung. Seine lebhaften Charaktere ziehen die Blicke magisch an und bewegen sich gekonnt zwischen Humor und Tragik. Diese Gegensätze bilden das Herzstück seiner Arbeiten und offenbaren sowohl alltägliche Szenen als auch die tiefere Tragik der Gegenwart. Seine Werke gleichen einer Zeitreise, bei der die Naivität der Vergangenheit auf die Ernsthaftigkeit der Gegenwart trifft.
Der Franzose Philippe Hérard schafft Werke auf Pappe, die oft mit einem humorvollen und zugleich nachdenklichen Blick auf die Absurditäten des Lebens gefüllt sind. Seine Bilder, in denen er sich selbst häufig humorvoll inszeniert, fangen alltägliche Szenen mit einem surrealen Twist ein. Wer würde schon ernsthaft darüber nachdenken, mit kleinen Koffern an den Füßen oder verkehrt herum auf einer Kuh zu sitzen, während er mit Schwimmreifen und Paddel ausgestattet ist? Doch wer länger hinsieht, erkennt nicht nur Philippe, sondern auch sich selbst.
Der niederösterreichische Künstler Andreas Maurer arbeitet mit langlebigen Materialien wie Ölpastellen und Farbstiften, die er über Jahre hinweg bearbeitet, erneuert und verdichtet, um sein Bildvokabular und seine eigene Erzählung zu formen. Sein Arbeitsprozess ist geprägt von Intensität und Rhythmus; das Material wird gedrückt, geknetet und flutet die Blätter. Aus einer reduzierte Farbpalette entstehen hybride Wesen, eingebettet in ein dynamisches Gefüge grafischer Strukturen.
Die schwedische Künstlerin Danielle Pamp gewährt Einblicke in ihr Innenleben, das Erinnerungsfragmente und LGBTQ+-Identitäten und Ikonen verwebt. Ihre Werke öffnen uns ein Fenster in eine neue Form der Kunstgeschichte, die sowohl persönlich als auch kollektiv ist.
Die in Uganda geborene und in Kenia aufgewachsene Konzeptkünstlerin Louise Deininger verarbeitet in ihren Werken Elefantendung, afrikanische Kanga-Textilien und Kaurimuscheln. Ihre Kunst fungiert nicht nur als Spiegel afrikanischer Identität, sondern auch als Plattform für individuelle und kollektive Ermächtigung. Ihre künstlerischen Praxis ist ein Versuch postkoloniale Traumata zu verarbeiten und zugleich eine kraftvolle Botschaft des Widerstands und der Resilienz zu vermitteln.
Auch der US-amerikanische Künstler Derek Roberts beschwört in seinen vielschichtigen Arbeiten die Vielfalt der afrikanischen Diaspora herauf. Schichten über Schichten, Formen über Formen, Worte über Worte, Farben über Farben, verweben sich zu Geschichten von Herkunft, Sprache und Natur.
Mit Linien, die sich wellenartig über Flächen winden, und organischen Motiven wie Ameisen oder neuronalen Strukturen bringt Peter Kogler das individuelle Denken und kollektive Zusammenwirken in einen Dialog. Kogler formt Räume und Wahrnehmungen durch digitale Medien und installative Skulpturen, wie ein hypnotisches Netz von Mustern. Seine Werke offenbaren uns ein vielschichtiges Bild einer vielschichtigen Gesellschaft, das uns sowohl das vernetzte Miteinander als auch die Isolation des Einzelnen spürbar macht – ein stetiger Rhythmus des Verwebens und Trennens.
ARTCARE, die Plattform für zeitgenössische Kunst in Wien, unterstützt bereits seit vielen Jahren junge Kunstschaffende mit der Teilnahme an Ausstellungen und Auktionen, und der Vermittlung an internationale Sammler:innen und Institutionen. Mit Expertise im Kunsthandel, Kunstmiete, Consulting und Art Handling bildet ARTCARE die erste Anlaufstelle sowohl für den Einstieg in den Kunstmarkt als auch den Erwerb internationaler Spitzenkunst. Mit dem Fokus auf die Förderung unterrepräsentierter Gruppen und der engen Vernetzung zur Wiener Kunstszene, bietet ARTCARE vielen jungen Künstlerinnen und Künstlern den idealen Raum und Möglichkeiten, ihre künstlerischen Arbeiten zu vertiefen und einem breiteren Publikum zugänglich zu machen.
Rechte Bahngasse 30-32, 1030 Wien
Die Galerie Reinberg wurde 2023 gegründet und vereint langjährige Erfahrung und kuratorisches Wissen, um junge Kunst gezielt zu fördern und zeitgenössische Positionen zu präsentieren. Unter der Leitung von Christine und Herbert Starmühler agiert die Galerie in engem Austausch mit einem Netzwerk aus Künstler:innen und Kunsthändler:innen, um Malerei, Skulptur und Fotografie in einem inspirierenden Rahmen anzubieten und zu verkaufen.
Der Ausstellungsort – ein umgebauter Bauernhof im niederösterreichischen Waldviertel – bietet in der Abgeschiedenheit dieses besonderen Landstrichs Raum für die Werke aufstrebender Künstler:innen ebenso wie für die Arbeiten bereits etablierter Persönlichkeiten. So entsteht ein lebendiger Dialog zwischen neuen Talenten und anerkannten Größen der Kunstwelt, immer mit dem Ziel, frische künstlerische Perspektiven zu fördern und die Vielfalt der zeitgenössischen Kunst sichtbar zu machen.
REINBERG-Heidenreichstein 26, 3861 Eggern
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